Ein Mann kommt mit roten Rosen nach Hause. Er schenkt sie seiner Liebsten und sagt:
„Es ist einfach schön, dass ich mit dir zusammen sein darf“. Die Frau hört die Worte, sieht die Rosen und die Augen des Mannes und sofort umarmt sie ihn voller Liebe. Sie freut sich über die Rosen, denn in den Rosen wird die Liebe ihres Mannes sichtbar.
Rosen sind an und für sich biologische Gewächse, die man wissenschaftlich und biologisch untersuchen kann. Doch sie werden hier, in diesem Zusammenhang, zum Zeichen der Liebe des Mannes zu seiner Frau. Liebe zwischen Personen ist an und für sich unsichtbar. Sichtbar wird die Liebe jedoch vor allem in persönlichen Worten, Gesten, Handlungen und Zeichen. Wir können sagen: Durch das „Zeichen der Rosen“ kommt es zu einer Begegnung von Herz zu Herz, welche die Liebe, das Miteinander, die Beziehung zueinander stärkt.
Vergleichbares geschieht bei den Sakramenten. Sakramente sind sichtbare Zeichen für eine unsichtbare Wirklichkeit. Doch Sakramente haben eine Voraussetzung. Wenn eine wildfremde Person der Frau dieses Mannes Rosen schenken würde, wäre sie wohl verunsichert und würde zurückhaltend reagieren: „Was soll das? Welche Absicht steckt dahinter?“
Rosen können irritieren …
Der Unterschied besteht in der Wirksamkeit. Ein menschliches Ritual, das die menschliche, gefühlhafte Situation in den Blick nimmt, kann heilsam auf der psychisch-emotionalen Ebene sein. So sagen die Leute: Es war sehr schön und hat gut getan!
Hinter einer kirchlichen Handlung, hinter einem Sakrament, steht die Kirche und damit Gott selbst. Da geschieht immer Heilbringendes von Gott her, selbst wenn auf der psychisch-emotionalen Ebene nichts wahrgenommen wird. So kann ein Ritualbegleiter eine schöne, feierliche Tauffeier, Trauungszeremonie, Orgelmusik … gestalten.
Alle sind berührt. Doch von Gott her ist keine geistliche Verbindung geschehen und wirksam geworden.
Das geistliche Taufband, das geistliche Kommunion-Firm-Eheband, das Gott schenkt und das gefühlsmäßig nicht wahrgenommen werden kann, ist nicht zustande gekommen. Der Glaube daran, mein Glaube, ebnet den Weg …
Von Papst Leo I. (400-461) dem Großen stammt das Wort: „Was an unserem Erlöser sichtbar war, ist in die Sakramente eingegangen.“
Alle sieben Sakramente der Kirche hat Jesus direkt angeordnet. Dazu gehören:
Jesus sagt am Ende des Matthäus-Evangeliums: „Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.“ (Mt 28,19-20)
Die Eucharistie hat Jesus beim letzten Abendmahl eingesetzt: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ (Lk 22,19)
„Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis. Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis.“ (1 Kor 11,23-25).
Das Bußsakrament (Beichte) führt die Praxis Jesu fort: Er hat Sünden vergeben und dann am Ostertag die Vollmacht dazu den Aposteln weitergegeben. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: „Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen“ (Joh 20, 22-23).
Auch die anderen Sakramente haben ihren Ursprung in der Heiligen Schrift. Sie wurden durch den auferstandenen Herrn, der in der Kirche weiterlebt und in dessen Kraft und Vollmacht die Apostel handelten und ihre Nachfolger bis heute handeln, eingesetzt.
Das Weihesakrament hat seinen Ursprung in der Auswahl, Bevollmächtigung und Sendung der Apostel durch Jesus: „Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen“ (Mt 10,1).
Dazu gehört auch, dass Jesus beim letzten Abendmahl den Aposteln die Vollmacht zur Feier der Eucharistie gegeben hat. „Das ist mein Leib, der für Euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis“ (Lk 22,19).
Die Firmung geht zurück auf das Versprechen Jesu, den Heiligen Geist zu senden.
An Pfingsten haben die Apostel den Heiligen Geist empfangen und dann weitergegeben:
„Als die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samarien das Wort Gottes angenommen hatte, schickten sie Petrus und Johannes dorthin. Diese zogen hinab und beteten für sie, dass sie den Heiligen Geist empfingen. Denn er war noch auf keinen von ihnen herabgekommen; sie waren nur getauft auf den Namen Jesu, des Herrn. Dann legten sie ihnen die Hände auf und sie empfingen den Heiligen Geist“ (Abg 8, 14-17).
Die Krankensalbung geht auf die Praxis Jesu zurück: Er hat viele Menschen geheilt und den Auftrag zu heilen den Aposteln und Jüngern weitergegeben. Jakobus schreibt: „Ist einer unter euch krank, dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben“ (Jak 5,14-15).
Das Ehesakrament geht auf die Worte Jesu zurück: „Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was aber Gott verbunden hat, das darf Mensch nicht trennen“ (Mt 19,5-6).
Paulus braucht das Bild der Ehe, um die Beziehung von Jesus Christus zu seiner Kirche auszudrücken: „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat, um sie zu heiligen, da er sich gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort! … Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein. Dies ist ein tiefes Geheimnis; ich beziehe es auf Christus und die Kirche“ (Eph 5,25-26, 31-32).
Veröffentlichungshinweis: Einige Textpassagen aus „Sakramente“ von Leo Tanner entnommen.
Hast Du Dich bereits im Religionsunterricht in die Liste für die Firmvorbereitung eingetragen, werden wir uns bei Dir mit den Terminen melden.
Du gehst z. B. in Niederalteich zur Schule und möchtest mit deinen Klassenkameraden dort das Sakrament der Firmung empfangen? Sag bitte in deiner Pfarrei, im Pfarrbüro via Telefon oder E-Mail Bescheid.
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