Mit dem Bischof auf Gotthards Spuren
Wallfahrt, Gottesdienst und Stehempfang im Rahmen des Festjahres
Deggendorfer Zeitung am 09.05.2023 von Diana Millgramm
Niederalteich. Auf den Spuren des heiligen Gotthard sind im Rahmen des Festjahres am Freitag alle Fünftklässler des St.-Gotthard-Gymnasiums gewandelt. Gemeinsam mit Bischof Stefan Oster besuchten sie den Geburtsort des Heiligen und begaben sich anschließend auf eine Fußwallfahrt von Reichersdorf zurück nach Niederalteich. Dort feierten sie gemeinsam mit der ganzen Schulfamilie einen Festgottesdienst in der Basilika mit anschließendem Empfang im Innenhof.
Die Schüler der fünften Jahrgangsstufe tauchten ein in die Zeit des heiligen Gotthard und machten ihn, verkleidet und mit kurzweiligen Vorträgen, für ihre Klassenkameraden lebendig. Der Bischof unterhielt sich nicht nur mit den Kindern und betete mit ihnen, sondern traf sich auch im Geburtszimmer des Heiligen mit den Verantwortlichen des Gotthard-Vereins Reichersdorf-Schwanenkirchen, die die Veranstaltung unterstützten.
Nach der Ankunft in Niederalteich warteten schon alle Schüler in der Basilika gespannt auf den Bischof und die Fünftklässler, die zum Festgottesdienst einzogen. Oster forderte einen Applaus für die wackeren Pilger ein. „Der heilige Gotthard ist so ein großer Mann im Bistum, aber es ist schade, dass die Verehrung so auf Niederalteich beschränkt ist“, bedauerte er und freute sich umso mehr, ihn mit so vielen jungen Menschen feiern zu können.
In kurzen Lesungen erklärten Schüler ein bisschen näher, wer Gotthard eigentlich gewesen war und hinterfragten, ob sie nach seinen Werten lebten. „Er war der mit dem guten Herzen, der immer offen war für die Nöte der Menschen – ist mein Herz offen, wenn jemand meine Hilfe braucht?“, hieß es da zum Beispiel. Ein gutes Herz und eine mutige anpackende Art, so charakterisierte auch Oster den Heiligen. „Er hat Veränderungen für die Kirche gebracht, die dafür sorgten, dass mehr Menschen zur Kirche fanden.“
Über die Bedeutung des Wortes Vater referierte Oster in seiner Ansprache und wandelte dabei durch die Reihen der Kirche. So sei zum Beispiel der heilige Gotthard auch so etwas wie ein Vater des Klosters gewesen. Gemeinsam mit den Schülern habe er in Reichersdorf das Vaterunser gebetet, dass Gott als Vater bezeichne. „Das hatten alle gut drauf – aber es stellt sich die Frage: Glaubst du, was du betest, glaubst du, dass du einen Vater im Himmel hast?“ Die Kinder und Jugendlichen würden nicht nur zur Niederalteicher Schulfamilie gehören, sondern auch zu Gottes Familie. Als Jesus von Gott als seinem Vater gesprochen habe, seien viele Menschen irritiert gewesen. „Abt Marianus, die Kirche und ich wollen, dass ihr mit Euren Herzen zu Gott Papa sagt“, rief er die Schüler auf. Heute sei ein guter Tag, aber es gebe auch schlechte. „Und da wollen wir, dass ihr wisst, dass ihr einen Vater im Himmel habt, der immer für Euch da ist.“ Dies sei auch Gotthards Ziel gewesen: Den Menschen klarmachen, dass sie weiterkommen im Leben, wenn Gott an ihrer Seite ist.
Die Mitglieder des Gotthard-Vereins hatten verschiedenen Gaben mitgebracht, die vor dem Altar aufgebaut wurden. Die Schüler hatten dazu Kerzen gestaltet, die von Oster gesegnet und entzündet wurden. Zwei traten die Reise nach Reichersdorf an, jeweils eine bekamen der Bischof und der Abt überreicht.
Zum Festgottesdienst waren auch die Eltern eingeladen. Beim Stehempfang nach dem Gottesdienst gab es dann die Möglichkeit zu einer Begegnung mit dem Bischof im Garten des Gotteshauses. Musikalisch umrahmt wurde der festliche Gottesdienst vom Mädchenchor unter der Leitung von Bernhard Falk, den Bläsern unter der Leitung von Stefan Binder und Christoph Hackl an der Orgel.